Kritiken

An dieser Stelle einige Pressestimmen zu dem Werk, die in den Jahren 1999 und 2000 an verschiedenen Stellen erschienen sind:

Bahn Regional Nr. 60 / Clemens Schröder

Wangerooge ist die östlichste der ostfriesischen Inseln. Besucher, die mit dem Schiff von Harle nach Wangerooge kommen, steigen am Anleger in die zur DB AG gehörende Inselbahn um und erreichen nach kurzer Fahrt den Inselbahnhof.

Die Geschichte der 1897 entstandenen Inselbahn wird von Malte Werning in mehreren Kapiteln, zeitlich gegliedert, detailliert und anschaulich dargestellt. Einen gewichtigen Teil nimmt dabei auch die langjährige Zusammenarbeit von Inselbahn und Marine ein. Ebenfalls nicht zu kurz kommt die Vorstellung der Lokomotiven und Wagen in Text, Zeichnung und Bild. Dabei vertreten sind die ehemaligen Dampflokomotiven und Draisinen ebenso wie die neuen Schöma-Lokomotiven. Auch den Marinefahrzeugen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Zwei Anhänge befassen sich mit den Schiffen im Wangerooge-Verkehr und der Jever-Carolinensieler Eisenbahn als Anschlußstrecke auf dem Festland.

Kommen Sie mit, wandern Sie über die Seiten des Buches und durch die Geschichte der Bahnverbindung. Aber nicht nur das Buch ist lesenswert, auch ein Besuch der Insel ist sicherlich eine lohnende Sache, dort können Sie täglich zu unterschiedlichen Fahrzeiten die modernisierte Inselbahn live erleben.

Bahn-Report 2/2000 / Ingo Kühl

Die letzte Schmalspurbahn der ehemaligen Bundesbahn war bereits Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen, der Anspruch an eine weitere Abhandlung zu diesem Thema muß daher hoch sein. Doch es gelingt dem vorliegenden Werk souverän, jeden Zweifel zu zerstreuen, hier würde lediglich Bekanntes aufgewärmt: In bislang nicht dagewesener Vollständigkeit und Ausführlichkeit wird der Werdegang der Wangerooger Inselbahn von ihrer Entstehung bis heute (Stand Frühjahr 1999) aufgezeigt. Detailliert wird auf die Entwicklung von Streckennetz und Fahrzeugpark (inklusive Marinebahn) eingegangen, wobei es der Autor nicht versäumt, auch den Kontext zu den Rahmenbedingungen der jewiligen Epoche herzustellen. Exkurse über die Tidebahn Jever – Harle und den Schiffsdienst Wangerooge runden das Werk inhaltlich ab. Die Qualität der Fotos weckt Begehrlichkeiten: Bei so mancher schöner Aufnahme sehnt man sich nach einer größerformatigen Darstellung. Lediglich an einer Stelle stutzte der Rezensent: Im Zuge der Bahnreform, schreibt der Autor, sei der Komplex "Schiffsdienst und Inselbahn Wangerooge" dem Fernverkehr zugeschlagen worden. Damit ist also der Verkehr auf der nur wenige Km langen Strecke rechtlich gesehen kein SPNV. Bedeutet dies auch, dass auf Wangerooge DB Reise & Touristik auch Eisenbahninfrastrukturunternehmen ist, und nicht die DB Netz AG? Auf der Insel scheint sich damit im Windschatten des Eisenbahnneuordnungsgesetzes eine interessante Sonderkonstruktion etabliert zu haben. Vielleicht läßt sich diese Situation ja etwas näher bei der 2. Auflage beleuchten – diese hätte das Werk auf jeden Fall verdient. Bis dahin kann die Erstauflage nur wärmstens empfohlen werden.

Berliner Verkehrsblätter 4/2000 / Wolf-Dietger Machel

Unzählige Beiträge in Fachzeitschriften und mehrere Bücher sind in den zurückliegenden Jahren über die meterspurige Wangerooger Inselbahn erschienen – des letzten von der Deutschen Bahn in den alten Bundesländern betriebenen Schmalspurnetzes. Der von Malte Werning verfaßte Titel stellt jedoch alle bisherigen Veröffentlichungen in den Schatten. In jahrelanger Kleinarbeit gelang es dem Autor, bisher nicht bekannte Primärquellen aufzuspüren, auszuwerten und in seine Arbeit einzubeziehen.

Was aber besonders hervorgehoben werden muß: Die neuen Erkenntnisse wurden nicht nur einfach aneinandergereiht, sondern kritisch kommentiert: Zahlreiche Details über die allgemeine Geschichte der Insel Wangerooge und die oldenburgische Eisenbahnpolitik sowie über die Entwicklung der Inselbahnstrecken unter der Obhut von Reichsbahn und Bundesbahn vermitteln wertvolle Zusammenhänge, die die Bedeutung dieses Verkehrsmittels von seiner Entstehung im Jahre 1897 bis heute stichhaltig dokumentieren. Selbstverständlich werden nicht nur die Triebfahrzeuge und Wagen detailliert vorgestellt. Hinzu kommen die zeitweilig strategisch wichtigen und mit der Inselbahn verbundenen Marineanschlußstrecken. Berücksichtigt wurden außerdem der Wangerooge-Schiffsverkehr und die ehemalige Jever-Carolinensieler Eisenbahn – eine Zubringerlinie auf dem Festland, die heute nicht mehr existiert.

Das Buch ist reichhaltig illustriert, wobei viele historisch wertvolle Aufnahmen erstmalig veröffentlicht werden. Verschiedene Zeichnungen wurden zwar zugunsten eines hohen Informationsgehaltes sehr klein abgebildet, doch dürfte dieser Schwachpunkt für speziell interessierte Leser im Zeitalter der auch zum Vergrößern geeigneten Kopiervorlagen kein Problem darstellen.

Alles in allem: Dieser Titel gehört zu den besten deutschen Eisenbahnbüchern, die in der letzten Zeit erschienen sind.

Eisenbahn-Kurier 2/2000 / Ernst-Andreas Weigert

1997 konnte die Wangerooger Inselbahn ihr 100jähriges Bestehen feiern. Den Betrieb nahm die Bahn am 3. Juli 1897 auf. Bis heute hat die Bahn ein Verkehrsmonopol, da die Insel »autofrei« ist. Bemerkenswerterweise werden die Fahrzeuge der Inselbahn im Bestand des Unternehmensbereichs Reise & Touristik (früher Geschäftsbereich Fernverkehr) geführt, obwohl die Fahrzeuge nur auf der Insel eingesetzt werden.

Dank bislang unbekannter Unterlagen konnte Malte Werning die bisher weitgehend im Dunkel gebliebene Geschichte über die Marinefahrzeuge ein wenig aufhellen. Auch räumt er mit manchem Widerspruch, der sich durch die oft recht dürftige Aktenlage ergab, auf.

Der Freund von Klein- und Schmalspurbahnen kommt an diesem Buch – auch wegen der gut reproduzierten Abbildungen und des guten Drucks – nicht vorbei.

Erlebniswelt Eisenbahn 7/1999

Die Eisenbahnen auf den Nordseeinseln haben schon immer das Interesse vieler Eisenbahnfreunde geweckt. Daher verwundert es nicht, daß es zahlreiche Publikationen gibt. Weshalb dann ein weiteres Buch? Ganz einfach, gerade aus der Zeit vor 1950 existieren nur wenig Informationen. Daher blieb bislang vieles Stückwerk. Widersprüche traten auf. Die Geschichte der Wangerooger Inselbahn hat sich nun Malte Werning angenommen, der zahlreiche, bislang unbekannte Quellen auswertete und und in akribischer Arbeit die Mosaiksteine zusammenfügte. Dabei kam nicht etwa eine trockene Quellenstudie, sondern ein überaus lesenswertes Buch heraus. 224 gut gedruckte Fotos, Grafiken und Faksimiles werten den großformatigen Band auf. Daß auch der Schiffsverkehr zur Insel gewürdigt wird, erfreut nicht nur den Rezensenten.

Freie Bahn 6/1999 / Hans-Wolfgang Rogl

Dieses Buch hat nur einen kleinen Nachteil: Es erscheint ein halbes Jahr nach einem bereits über die Wangerooger Bahn im Verlag Kenning erschienenen Buch, das auch nicht schlecht ist. Wer jedoch gewartet hat oder sich sehr fürs Schmalspurige auf der Insel Wangerooge interessiert, der wird mit dem Werning-Buch bestens bedient. In hervorragender Verarbeitung, mit sehr guter Bildwiedergabe und erstaunlicherweise kaum zuvor schon anderswo derart umfangreich vorgestellten Dokumenten wartet der Autor auf.

Das ist in der Tat ein Buch nach dem Herzen des Bahnfans. Werning hat, wie sich das für ein gutes Buch gehört, Geschichtliches und Inselentwicklung vorangestellt und hakt danach nicht nur den reinen Bahnbetrieb ab. Viel über die Marinebahnzeit auf der Insel, dazu am Schluss separate Abhandlungen über die Schiffe und die Festlandsanschlußbahn Jever – Harle, da bleibt kaum etwas offen.

Bleibt zu hoffen, dass auch dieses Buch seine Liebhaber findet. Die Arbeit des früheren Lokrundschau-Chefs kann sich sehen lassen. Sie ist sehr empfehlenswert. Wer es noch nicht hat, kann es für »Unter den Tannenbaum« guten Gewissens verbuchen.

Jeversches Wochenblatt vom 22. Januar 2000

Fast drei Jahre ist es her, dass die Wangerooger den 100. Geburtstag ihrer Inselbahn feierten. Aber schon vor 1897 gab es eine Schienenverbindung auf der Insel. Sie diente vor allem dem Materialtransport für die umfangreichen Uferbefestigungsmaßnahmen der Marine im Nordwesten der Insel, die 1874 begannen. Die Geschichte der Wangerooger Bahn gestaltete sich in all den Jahren recht wechselvoll - sie ist tatsächlich ein Kapitel für sich. Das fand jedenfalls der Duisburger Malte Werning. Als Freund und häufiger Besucher Wangerooges hat er sich schon seit Jahren intensiv mit dem Thema Inselbahn beschäftigt. Das Ergebnis seiner umfangreichen Recherche ist seit kurzem auf dem Markt: "Wangerooge - die Inselbahn und ihre Geschichte" lautet der Titel eines 120-seitigen, reich bebilderten Buches, in dem Malte Werning detailliert die komplexe Geschichte der Inselbahn nachzeichnet.

Ein spannender und informativer Band, der nicht nur die Herzen von Eisenbahnfreunden höher schlagen lassen dürfte, sondern auch Wangerooge-Fans eine erlebnisreiche Entdeckungsreise durch die Inselgeschichte verspricht. Dass Malte Werning Wangerooge und die Inselbahn in sein Herz geschlossen hat, spricht aus jeder Seite dieses sehr liebevoll gestalteten Buches. Dabei handelt es sich um die umfassendste und kompletteste Arbeit über die Wangerooger Inselbahn. Dieses Urteil stammt übrigens von dem Schortenser Peter Löffler, und er muss es wissen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Große Modellbahnen Sande ist selber ein hervorragender Kenner der Inselbahngeschichte und Autor verschiedener Abhandlungen zum Thema Eisenbahn. Aus seinem Archiv bediente er auch Malte Werning.

Der Duisburger Autor arbeitete sich im Vorfeld durch Berge von Archivmaterial. Darunter befanden sich einige bisher völlig unbekannte Unterlagen, die, so schreibt Werning in seinem Vorwort, auch ein wenig Licht in das weitgehend im Dunkeln gebliebene Kapitel der Marinefahrzeuge werfen. Unabhängig davon sei die Geschichte leider nach wie vor nicht lückenlos, manche Detailfrage aus der Zeit vor 1945 ließen sich leider nicht mehr beantworten. Bei aller Bescheidenheit des Autors, ihm ist es gelungen, eine Fülle von Fakten zusammenzutragen und dabei auch so manchen Widerspruch, so manche Ungenauigkeit in der bisher publizierten Geschichte der Inselbahn zu klären.

Das beginnt zunächst mit einem Abriss über die Geschichte Wangerooges. In diesen Kontext hinein stellt Werning dann die Entwicklung der Inselbahn, die mit dem Bau der Gleisanlage durch die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn ihren Anfang nimmt und bei den aktuellen Privatisierungsüberlegungen der Deutschen Bahn AG endet. Ein dritter Teil des Buches beschäftigt sich mehr mit der technischen Seite der Inselbahn und enthält genaue Darstellungen der Triebfahrzeuge, der Personen- und Packwagen sowie der Güterwagen. Im Anhang geht der Autor auf die Schiffe im Wangerooge-Verkehr ein, die ja immer eng mit der Inselbahn verbunden waren. Das letzte Kapitel widmet er der Jever-Carolinensieler Eisenbahn, dem Tidezug, der Ende der 80er Jahre den Betrieb beendete. Seinen Text hat Werning durch zahlreiche Tabellen, Skizzen und Dokumente (Verträge, Dienstanweisungen, offizielle Schreiben) ergänzt. Eine wahre Fundgrube ist die Fülle der alten Fotos von der Wangerooger Eisenbahn, denen der Autor wunderschöne Farbaufnahmen der heutigen Inselbahn gegenübergestellt hat.

Lok-Magazin 2/2000

Hier bleibt keine Frage offen. Bis ins Detail schildert der Autor die Geschichte der Inselbahn und das ganze wird auch noch reich illustriert. Gut die Hälfte des Buches ist dem interessanten Lok- und Wagenpark der Bahn gewidmet. Lediglich die winzigen Fahrzeugskizzen trüben die Freude.

Der Mittelpuffer Nr. 22 (I / 2000) / Otto O. Kurbjuweit

Für das hundertjährige Jubiläum der Inselbahn kommt Wernings Buch glatt zwei Jahre zu spät. Das ist Pech für Autor und Verlag, denn bei den Feierlichkeiten, die durch den Einsatz der DEV-Lok Franzburg auf überdurchschnittlich zahlreiches Publikum stießen, hätten sich sicher ein paar hundert Exemplare mehr absetzen lassen.

Uns Modellbahner ficht das nicht weiter an, uns nützt die Dokumentation zu jeder Zeit, wenn sie denn gut ist. Dass sie gut ist, gut sein muss, kann man schon dadurch erahnen, dass allein aus Peter Löfflers umfassendem Archiv (...) fast vierzig Fotos in das Buch eingegangen sind.

Doch bevor es an die Darstellung der Inselbahn geht, bringt Malte Werning auf fünf Seiten eine geraffte Geschichte der ständig nach Osten wandernden Insel inklusive einer dramatischen zeitgenössischen Schilderung der Neujahrsflutkatastrophe von 1854/55.

Die wechselvolle Geschichte der zunächst zur GOE, dann zur DR und schließlich zur DB gehörenden Inselbahn wird ausführlich dargestellt, dann widmet sich Werning etwa ab der Buchmitte ebenso detailliert den Fahrzeugen. Allein fünf Zweikuppler mit so winzigen Achsständen wie 1,10 (!)-1,40 m wurden zu GOE-Zeiten beschafft, die immerhin zu vier Typen gehörten. Sie sind, wie alle später hinzugekommenen Triebfahrzeuge auch, durch Typenskizzen, wenn auch winzigen, und relativ großformatigen Fotos dokumentiert.

Wer sich schon einmal mit Wangerooge befasst hat, weiß, dass das eisenbahngeschichtlich interessanteste, aber auch diffizilste Kapitel das der Güterwagen ist. Viele, teilweise einander widersprechende Listen und Artikel sind dazu veröffentlicht worden. Werning hat mit Hilfe von Fachleuten zwei Bestandstabellen, eine von 1935-1955 und eine ab 1955, erstellt; die erste enthält 50 Positionen und benötigt ca. 1,2 Seiten, die neuere belegt mit 215 (!) Positionen immerhin zweieindrittel Seiten, ein Eldorado für den Güterwagenfan, der hier manch alten Bekannten wiederentdeckt, kamen doch Fahrzeuge von Mosbach – Mudau, Walhallabahn, Nagold – Altensteig und einigen anderen Bahnen auf die Insel.

Die historischen Fotos sind eher klein abgedruckt, was auch daran liegen mag, dass viele infolge diverser Reproduktionsvorgänge nicht mehr allzu detailliert sind. Andererseits sind die detaillierten Lokaufnahmen von Bellingrodt und Maey wesentlich größer wiedergegeben. Noch größer allerdings hat der Autor seine eigenen Farbbilder, alle neueren Datums, ins Layout eingebaut, Fotos, die teils den status quo der Inselbahn dokumentieren, teils einfach nur ästhetisch sind.

Durch geschickte Auswertung aller früheren Arbeiten zum Thema und aller zugänglichen Archive sowie durch eine neue Durcharbeitung des Stoffes ist es Malte Werning gelungen, eine überzeugende zeitgemäße Darstellung der Inselbahn Wangerooge zu präsentieren.

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