Stillgelegt...
Im Jahre 1958 fuhr das letzte mal ein Zug vom Bahnhof zum Ostanleger. Das Fahrwasser für die Schiffe der Linie Wangerooge Ostanleger – Wilhelmshaven versandete immer stärker, so dass die privat betriebene Linie vor allem nach der Öffnung Helgolands für das Ausflugspublikum 1955 defizitär wurde. Die DB beeilte sich daraufhin mit dem Abbau der Gleise, stellte die Oststrecke doch eine Konkurrenz zur eigenen Schiffsverbindung vom Westanleger nach Harlesiel da. Noch heute erinnert vieles an die stillgelegte Strecke: Das lange Ausziehgleis entlang der Siedlerstraße, Schwellen-, Pfahl- und Dalbenreste entlang der Dünenkette bis zum Ostende der Insel. Eine Reihe von Bildimpressionen sind hier zu sehen.
13.05.1994
Die Bilder in dieser Galerie zeigen u.a. Aufnahmen von der äußersten Ostspitze der Insel Wangerooge. An der "Blauen Balje", dem Tief zwischen Wangerooge und der teilweise künstlichen Insel Minsener Oog, befand sich bis 1958 der Ostanleger.
13.05.1994
Die Reste des tidefreien Ostanlegers waren 1994 noch sehr gut zu erkennen. Auch heute noch erinnern die Dalben an die Zeit, als man von hier aus tidefrei nach Wilhelmshaven dampfen konnte. Allerdings nagen die Naturgewalten unverändert stark an den alten Pfählen.
13.05.1994
Aus leicht erhöhter Perspekttive (aus den Dünen) lässt sich gut die Nachbarinsel Minsener Oog mit dem markanten Radarturm sehen. Bei gutem Wetter sind von hier aus zahlreiche Leuchttürme erkennbar, so z.B. "Roter Sand", "Mellumplate" oder "Minsener Oog Buhne A".
02.04.1999
Der lange Weg zur Ostspitze Wangerooges: Hier verlief zwischen 1904 und 1958 die Inselbahn. Schotterreste an der Wattkante zeugen auch heute noch davon. Die Strandbake (auch "Ostbake") dient seit vielen Jahrzehnten der Schifffahrt als fester Orientierungspunkt.
02.04.1999
Nach dem Passieren der Strandbake verlief das Gleis aufgeständert im Watt. In den 54 Jahren seines Bestehens musste der Ostanleger viele Male umgebaut und repariert werden, dabei wurde auch die Pfahljochstrecke mehrmals um viele Meter verschwenkt.
02.04.1999
Die Dalben des alten Ostanlegers werden seit fast fünfzig Jahren nicht mehr benutzt, sind zum Teil aber immer noch gut erhalten. Im Hintergrund ist die "Blaue Balje" zu sehen. Es gab Pläne, die Inselbahn auf einem Damm bis nach Minsener Oog (im Hintergrund) zu führen.
06.08.2005
Blick vom Neudeich auf den Wattweg zum Osten der Insel. Das Gleis der Inselbahn verlief unmittelbar rechts neben dem Weg. In den Salzwiesen liegen auch heute noch zahlreiche Schwellen und Schotterreste. Rechts im Hintergrund sind die Dünen auf Minsener Oog zu sehen.
06.08.2005
Noch immer tragen einige der Pfähle die (nummerierten) Schwellen für das Inselbahngleis.
06.08.2005
In Höhe der Ostbake (im Hintergrund) begann das aufgeständerte Gleis der Inselbahn. Es ist heute nur noch schwer vorstellbar, dass hier ein beträchtlicher Zugverkehr der Bahn nach festem Fahrplan durchgeführt wurde. Der Ostanleger galt als tidefrei.
06.08.2005
Heute wie damals wurden die Pfähle (und die Strecke) bei Hochwasser überspült. Die Bahn nahm hier noch eine Kurve bis zu den Dalben des Anlegers. Der weiß-schwarze Bauwerk im Hintergrund ist ein Radarturm auf Minsener Oog.
06.08.2005
Noch einmal die Trasse der 1958 stillgelegten Pfahljochstrecke der Inselbahn, über die der (private) Fährverkehr nach Wilhelmshaven ablief. Da diese Linie in Konkurrenz zur DB-eigenen nach Harlesiel stand, war die DB nicht unglücklich über die Aufgabe des Ostanlegers.